Kovic, M, 2016 „A generalized definition of critical thinking“
Ars cognitionis: Debiasing, Nudging und Ethik (evidenzbasiertes Consulting)
Marko´s blog auf ars cognitionis
Transkript der ersten Minuten:
A.B.: Ja, hallo Marko, herzlich willkommen, ganz fantastisch, dass du in unserem Podcast dabei bist, und wir haben ganz viele Themen, über die wir sprechen wollen.
P.B.: Genau, ja, herzlich willkommen bei uns im Podcast auch von mir. Marko Kovic, vielleicht eine kurze Vorstellung auch noch. Du bist Mitbegründer und ehemaliger Präsident der „Schweizer Skeptiker“, du bist CEO und Präsident-Mitbegründer von „ars congitionis„, evidenzbasierte Unternehmensberatung, du bist auch Mitbegründer und auch Präsident von dem „ZIPAR“-Thinktank, genau. Habe ich was vergessen?
A.B.: Podcast.
P.B.: Podcaster, klar, „Skeptisch“. Der Schweizer Podcast von den Skeptikern.
A.B.: Für die werden wir jetzt natürlich auch Werbung machen an dieser Stelle.
P.B.: Genau, hört rein, das lohnt sich. Marko Kovic, ja genau, vielleicht erzählst du auch nochmal kurz zu deiner Person und wie du auch zu den ganzen Arbeitsfeldern gekommen bist.
M.K.: Das war jetzt ziemlich umfangreich und umfassend. Also zunächst ganz vielen Dank für die Podcast-Einladung. Eine große Ehre darf ich dabei sein in einer der ersten Folgen eines des größten zukünftigen Podcasts im deutschsprachigen Raum, darf man ja sagen. Nee, das kommt gut. Ja, meine Biographie bei diesen Dingen, die ist nicht so interessant, also wenn man die Dinge, die du aufgezählt hast, anschaut, das kreist irgendwie alles ums Thema, wie Leute denken, wie man vielleicht nicht immer gut denkt und wie wir das Denken bei Leuten positiv beeinflussen können. Das ist so eine Triebquelle, die ich habe, und die lebe ich auf unterschiedlichen Spielplätzen aus.
A.B.: Ja und auch so in verschiedenen Themenbereichen auch.
M.K.: Genau. Das ist etwas, was spannend ist, indem wir Menschen, wir denken die ganze Zeit, wir müssen ja denken und wir denken in unterschiedlichen Domänen, also es gibt Dinge, die wissenschaftlich sind, Dinge, die vielleicht praxisorientiert sind, aber überall dreht sich in unserem Kopf etwas. Das heißt, überall ist eigentlich die Art und Weise, wie wir denken, ist kritisches Denken, ist Rationalität ziemlich wichtig.
P.B.: Im Idealfall ja. Wie sehr bist du da beeinflusst auch vom Studium?
M.K.: Ja, das mit dem Studium ist eine komische Sache. Ich bin ja – ich sage es ein bisschen schamhaft immer – ich bin Sozialwissenschaftler von der Ausbildung und Sozialwissenschaft, das ist ja jetzt so eine weiche Wissenschaft eigentlich und dort geht es nicht immer ganz so kritisch und sachlich zu und her. Und irgendwie kann ich es nicht rekonstruieren, habe ich es im Studium irgendwie auch kritisch die Dinge hinterfragt oder war das doch ganz was anderes, dieses kritische Denken? Ich denke, ich sage mal ein bisschen zynisch, manchmal sage ich es so, trotz meinem Studium habe ich gelernt, meinem Denken nicht zu vertrauen, so.
A.B.: Aber es ist ja auch gerade in Sozialwissenschaft, wo man auch oft Sachen schlechter widerlegen kann, weil man ja viele Möglichkeiten hat, sich auch rauszureden aufgrund der Komplexität, und vielleicht regt einen das ja dann gerade auch an, Sachen kritisch zu hinterfragen.
M.K.: Ja, das ist auf jeden Fall… also ich weiß aus meinen jüngeren Jahren im Studium, wenn es um Dinge wie postkoloniale Theorie ging, wo es sehr stark um normative Fragen ging, moralische Fragen – da kann ich mich schon an die heißhitzigen Diskussionen mit der Professorin oder mit den Studenten, Kommilitonen, Kommilitoninnen, wo ich auch manchmal dachte: „Klar, wir müssen moralisch diese Dinge ernst nehmen, aber trotzdem, vielleicht ist nicht alles gleich gut als Argument. Vielleicht gibt es Dinge, wo man eher dann mal sagen muss: „Da gibt es Evidenz dafür.““ Also solche Themen, die kamen dann schon auf. Und da muss ich rückblickend sagen, obwohl ich ein bisschen zynisch bin, die Diskussionen fand ich schon fruchtbar und produktiv.