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Shownotes Episode 06

Neue Studie von Marko Kovic und Tobias Füchslin: Verschörungstheorien und Wahrscheinlichkeit

Marko Kovic auf Twitter

Interview mit Tobias Füchslin beim Skeptic´s guide to the universe (englisch).

Link zum SkeptisCH Podcast, dem Podcast der Skeptiker Schweiz.

Transkript der ersten Minuten:

A.B.: Herzlich willkommen, Marko Kovic, zum zweiten Mal zu Gast bei uns im Podcast.

M.K.: Vielen Dank.

P.B.: Ja hallo, Marko, vielen Dank für deine Zeit, die du uns zu Verfügung stellst. Wir haben in der letzten Episode schon mit dir viel über generell kritisches Denken und auch die Anwendung dessen in der Unternehmensberatung gesprochen oder auch der Wahrnehmung von kritischem Denken oder überhaupt auch von allem, was mit kritischem Denken zu tun hat in der Öffentlichkeit, aber auch im betrieblichen Umfeld. Und wir würden heute oder jetzt auch gerne nochmal mit dir drüber sprechen über das ganze Thema „Verschwörungstheorien“, denn das ist ja auch doch kein uninteressantes Thema auch für viele Leute, man hört das immer wieder. Es gibt so ein paar große Verschwörungstheorien, dich sich also so um weltumspannende Themen drehen: „Wer hat JFK ermordet?“, oder auch so Verschwörungstheorien, dass es eine geheime Weltordnung gibt. Das geht alles ganz bis runter bis zu ganz kleinen Verschwörungstheorien, da gibt es alles von bis und…

A.B.: Und ich bin ja immer überrascht auch, wie viele Menschen dann auch von diesen Ideen überzeugt sind. Ich glaube, da gibt es jetzt auch viel neue Forschung, wo man doch, finde ich, immer wieder staunt, also dass zum Beispiel noch in Frankreich einer von zehn Befragten es für möglich hält, dass die Erde eine Scheibe ist zum Beispiel, wo ich denke: „Wahnsinnig interessant, wie das sein kann.“ Oder auch andere Ideen, dass zum Beispiel Barack Obama ein Außerirdischer ist oder Außerirdische unter uns leben und dass es jetzt nicht so marginale Prozentsätze der Bevölkerung sind, die solche Überzeugungen vertreten, dass die Mondlandung irgendwie gefaket worden ist oder dass der Anschlag vom 11. September so ein Inside-Job der Regierung Bush gewesen ist – das sind Dinge, die von vielen Menschen geglaubt werden, insofern ist es nicht so ein Randphänomen, was extrem selten ist, sondern was tatsächlich relativ häufig ist.

P.B.: Du hast ja auch kürzlich in der Zeitschrift „Psychoskope“ einen Artikel veröffentlicht, überschrieben „Homo irrationalis – warum es menschlich ist, an Verschwörungstheorien zu glauben“ und die Zahlen, die Andreas gerade genannt hat, belegen das ja. Vielleicht möchtest du da nochmal ein bisschen weiter ausholen.

M.K.: Da muss ich vielleicht biographisch zunächst mal auspacken und zugeben, ich war früher selber auch so ein Verschwörungstheoretiker. Also 9/11, als das passiert war, schreckliches Ereignis. Da hat es geheißen, Terroristen, Islam und so, ganz komisch, konnte man sich nicht vorstellen. Und dann kamen so die ersten Videos im Internet, ich glaube, es gab YouTube noch nicht, aber so online in diesen Foren, Leute, die sagten: „Hey! Die lügen uns was vor, das war gar nicht so.“ Und das ist bei mir eingeschlagen wie eine Bombe, weil ich dachte auch: „Ja, es gibt die offizielle Erklärung und die ist politisch komisch“, habe ich gedacht, „und die alternative Erklärung, die passt für mich besser.“ Also es gibt böse Leute im Hintergrund, die mächtig sind und die haben das nicht nur zugelassen, die haben das orchestriert. Und das hat mich wahnsinnig beeindruckt und ich denke, dass das, was mich beeindruckt hat bei dieser Verschwörungstheorie eigentlich das ist, was die Leute allgemein interessant finden an Verschwörungstheorien.