Internetpräsenz der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.
Internetpräsenz der Skeptiker Schweiz
Webseite der neuropsychologischen Abteilung des Unispital Zürich
Peter Brugger’s Profilseite auf researchgate
Transkipt der ersten Minuten:
A.B.: Herzlich willkommen, Peter Brugger bei uns im „Kritisches Denken-Podcast“.
P.B.: Hallo.
A.B.: Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst uns ein Interview zu geben oder mit uns zu sprechen über deine Arbeit und deine Forschung. Vielleicht fangen wir einfach mal damit an, dass du kurz beschreibst. Studiert hast du Biologie und Psychologie?
P.B.: Ja, also eigentlich einfach Biologie. Und halt immer im Nebenfach so ein bisschen Psychologie, weil das hat mich eigentlich interessiert, aber ich dachte, ich muss noch weiter ausholen und ich bin hier eigentlich fast wegen der Parapsychologie überhaupt zum Studieren gekommen. Ich bin vorher eigentlich noch Primarlehrer gewesen und habe dann mich durch das Büchergestell meines Großvaters durchgelesen – die Reden von Rudolf Steiner bis zu irgendwelchen komischen okkultistischen Forschern, eben halt ganz viele für mich damals extrem interessante Bücher stehen hatte. Da wollte ich genau wissen, wie so Telepathie eigentlich funktioniert. Ich dachte, ich musste mich spezialisieren, ich könnte nicht dieses ganze „out-of-body experience“, Telepathie, Hellsehen bearbeiten. Ich wollte dann rausfinden, wie Telepathie funktioniert, weil ich war überzeugt, dass es das gibt.
A.B.: Also da richtiges Hintergrundwissen erwerben, um dann das auch professionell anwenden zu können.
P.B.: Ja, genau! Und das Hintergrundwissen, das dachte ich, das habe ich schon ganz viel, dabei würde ich das erstmal… in den jetzigen Worten würde ich sagen, war das halt sehr einseitig die parapsychologische Literatur, so Neue Wissenschaft – das habe ich alles in der Zentralbibliothek, habe ich mich da durch Bände gelesen. Ich dachte dann, wenn es sowas gibt, dann kann es nicht sein, dass nur wir Menschen das haben, das müssen auch Tiere haben oder gerade Tiere. Also wie würden sich zum Beispiel die Vögel da orientieren? Ich dachte, das hat alles miteinander zu tun und so. Da dachte ich, Biologie ist eigentlich das Beste. Ich habe dann halt Psychologie so ein bisschen im großen Nebenfach, kleines Nebenfach und noch ein bisschen mehr – aber ich habe keinen Abschluss in Psychologie, meine ich.
A.B.: Aber trotzdem das Interesse gewachsen eben an der Parapsychologie?
P.B.: Ja, ja, also das ist lange geblieben. Ich meine, Interesse im Prinzip habe ich heute noch. Ich finde, wir brauchen sowas ähnliches – ob das jetzt so heißt oder nicht – wie eine Parapsychologie, so quasi als Teufelsadvokat, weil in der Parapsychologie werden Ideen besprochen, die in der langläufigen Wissenschaft überhaupt nicht… also wird einfach a priori schon mal gesagt: „Ach, das haben wir schon lange alles abgehackt.“ Denke ich natürlich auch ein bisschen so. Es kommen ja immer die gleichen Fragen, zum Beispiel Telepathie. Und ich denke: „Na ja, abgehackt.“ Jetzt glaube ich überhaupt nicht mehr, dass es sowas gibt im Sinn von einer Übertragung von irgendwelchen Inhalten von einem Gehirn ins andere. Das glaube ich nicht. Trotzdem gibt es ja immer wieder Beobachtungen im Alltagsleben von sinnvollen Zufällen, also kommt drauf an, was sinnvoll ist. Und es gibt Beobachtungen, wo viele Leute eben sagen: „Ja, das kann ja nicht Zufall sein. Da muss es etwas dahinter haben.“ Auf der Ebene interessiere ich mich jetzt für diese außersinnliche Wahrnehmung, die gar keine Wahrnehmung unbedingt ist.