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Shownotes Episode 22

Internetpräsenz der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.

Internetpräsenz der Skeptiker Schweiz

Webseite der neuropsychologischen Abteilung des Unispital Zürich

Peter Brugger’s Profilseite auf researchgate

Transkipt der ersten Minuten:

P.B.: Die Astrologie ist so ein Schlüsselwort, da habe ich mich neuerdings ein bisschen befasst. Ich habe so einen Begriff geschaffen, so ein bisschen provokativ, die Neurastrologie, „neurastrology“ kann man auch im Englischen gebrauchen. Ich denke, das ist ein schönes Beispiel, vieles ist dermaßen Unsinn. Ich sage jetzt nicht einfach, alles ist Unsinn, was in der Astrologie da gemacht wird, aber dieses ganze Horoskopzeugs und das Ganze – das ist ja ein reines Projizieren von Bedeutungen, was man eben für die eigene Person erwartet, oder? Diese Horoskopgeschichten. Und trotzdem ist ja die Frage: „Wieso hält sich so ein System so über die Jahrtausende, dass die Sternkonstellationen zum Zeitpunkt der Geburt etwas aussagen über die Persönlichkeit?“ Da gibt es ja wirklich Leute, die sich intellektuell doch ziemlich und relativ kritisch mit dem ganzen Gegenstand auseinandergesetzt haben, oder? Die da Berechnungen… Aszendenten berechnen und so… Das heißt natürlich noch gar nicht, dass das dann nicht stimmen muss, weil man kann in den komplexen Berechnungen sich erst recht verlieren und doch, wenn ich das mal anders angehe… Es ist nicht meine Erfindung, es hat eigentlich immer Leute gegeben, die gesagt haben: „Also es wäre eigentlich erstaunlich, wenn der Zeitpunkt der Geburt, über die Jahreszeiten hinweg, nicht die Persönlichkeit auch irgendwie mitformen würde?“

A.B.: Also unabhängig von der Sternenkonstellation, sondern…

P.B.: Genau! Überhaupt nicht mit den! Die Sternenkonstellation ist dann halt einfach korreliert zu Sommer, Winter, Herbst und so. Sommerkinder sind sicher anders, die wachsen auch anders auf die ersten Lebensmonate wie Winterkinder und so weiter. Man hat jetzt zeigen können, dass – und das ist ein ganz anderes Gebiet, jetzt komme ich wieder auf die Schizophrenie zu sprechen – das hat man in Anstalten in der Schweiz hat man das sehr sehr früh, ich glaube in der französischen Schweiz, hat man so Berechnungen gemacht, die Geburtsmonate von schizophrenen Patienten und hat gesehen, dass es da im Frühjahr – im März, April, Februar, März, April – dass es da sehr viel mehr Geburten gibt von Leuten, die später irgendwann mal schizophren werden. Und dann war das statistisch signifikant, dann musste man natürlich dem nachgehen und man hat sich dann auch gesagt: „Wie kann das sein? Ist das überhaupt so? Ist das nur ein Zufall?“ Dann hat man das mit sehr großen Geburtenregistern… in Skandinavien haben die sehr gute Geburtenregister, viele Daten, und die haben dann diesen March-Peak, also wirklich ein Peak in März, für Schizophrenie gefunden. Und das wurde dann in ganz guten Zeitschriften dann publiziert und da wurde dann halt spekuliert. Es gibt verschiedene Theorien, aber eine besagt, dass im zweiten Drittel der Schwangerschaft, wenn die Mutter da… dann ist es Winter, wegen Märzgeburten, und das ist eine ganz wichtige Phase für das ungeborene Kind, übrigens auch für die Hemisphären, dass da die Hemisphärenreifung ganz wichtig ist und dass wenn da die Mutter eine Grippe hat, dass der Grippevirus oder irgendwelche Viren dann eben das Kind ein bisschen schädigen, benachteiligen, ganz diffus, und das ist sicher nicht schizophreniespezifisch, aber dass solche neurodegenerativen Erkrankungen eben häufiger auftreten und das ist etwas ganz Nüchternes und das sind winzig kleine Effekte, aber die können sich aufschaukeln und die können vielleicht auch auf intuitivem Level in Volkspsychologie dann vielleicht statistisch wahrgenommen werden. Und dann wird irgendwie gesagt: „Ach, die Fische da sind besonders sensible, die assoziieren leicht“, oder sowas. Ich möchte einfach gern irgendwann mal mehr Arbeit haben, ob das wirklich die Fische, die Fischgeborenen sind, die an Astrologie glauben.

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