Im Gespräch mit Prof. Dirk Brockmann über Komplexität und die interdisziplinären Methoden ihrer Erforschung.
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In unserem Podcast geht es um Wissenschaft, und wie sie Wissen schafft.
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Im Gespräch mit Prof. Dirk Brockmann über Komplexität und die interdisziplinären Methoden ihrer Erforschung.
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Ja, spannend 🙂
ABER: Ist Komplexität wirklich etwas, das nur disziplinübergreifend existieren kann? Das klang in der einführenden Definition ein wenig so. Aber einzelne Themen innerhalb einer Disziplin können ja an sich schon ultrakomplex sein. Und Inter- sowie Transdisziplinarität sind ja seit ein paar Jahren total en vogue, ist das nur eine Phase oder wo laufen wir da hin? Einerseits, brauchen wir nicht gerade Wissenschaftler, die eher in die Tiefe als in die Breite gehen und sich ein Leben lang mit einer Disziplin wenn nicht sogar einem einzigen Thema beschäftigen, damit man dort Durchbrüche machen kann? Z.B. in Gebieten, wie sie vom Gast bereits erwähnt wurden: Quantenphysik, schwarze Löcher, Relativitätstheorie. Das waren ja alles keine Allgemeinwissenschaftler. Andererseits, müssten wir ja dann erstmal bestehende verkrustete Strukturen aufbrechen? Wir lernen noch relativ breites Grundwissen in der Schule, sofort danach spezialisieren wir uns aber statt uns weiter zu diversifizieren, indem wir einzelne Fächer studieren in Fakultäten, die einzelne Fächer unterrichten und später in Berufe oder Wissenschaftsteams gehen, die sich einer Disziplin widmen, um am Ende in Fachzeitschriften zu veröffentlichen, die sich ebenfalls einer Disziplin oder sogar nur Unterdisziplin davon widmen. Breitenwissen ist doch dann nur nice to have, oder? Die Zeit der Generalisten ist doch schon lange vorbei, oder sehe ich das falsch? Ich habe die Vermutung, dass heutzutage für komplexe Probleme wie Pandemiebekämpfung einfach eine neue spezialisierte Stelle erfunden wird, die sich ausschließlich damit zu befassen hat und der es selbst überlassen wird, aus welchen anderen Disziplinen sie sich das nötige Wissen zusammensucht.